Superfood Kakao

Superfood Kakao

Die Bohnen des tropischen Gewächses dienen nicht nur als Ausgangsprodukt für köstliche Getränke und Schokoladen, sondern haben in rohem Zustand auch eine beachtliche gesundheitsfördernde Wirkung!

Archäologische Funde legen den Schluss nahe, dass der Kakaobaum schon vor rund 3000 Jahren von den Olmeken in Mittelamerika kultiviert wurde. Die Azteken vergoren später das Fruchtfleisch zu einem alkoholischen Getränk, während sie aus den Bohnen einen deftigen Gewürztrank herstellten. Sie nannten die Pflanze „cacahuatl“, die Spanier vereinfachten dieses Wort zu „cacao“ und die meisten anderen Sprachen übernahmen den Ausdruck in dieser oder ähnlicher Form.
Der Kakaobaum (Theobroma cacao) ist in Mittel- und Südamerika beheimatet und gehört zur Gattung der Malvengewächse. Während er in freier Natur bis zu 15 Meter hoch werden kann, wird er in Plantagen zumeist auf eine Höhe von etwa vier Metern gestutzt. Heute gelten Westafrika, Indonesien und Brasilien als Hauptanbaugebiete für Kakao.

Rohe und geröstete Bohnen

Im Inneren der orangeroten, bis zu 20 cm langen Kakaofrucht befinden sich rund 30 bis 60 umgangssprachlich als „Bohnen“ bezeichnete Fruchtkapseln. In frischem Zustand sind diese noch weiß und weich und erhalten die typische dunkelbraune Färbung erst im Zuge des Trocknungsvorganges.
Wie beim Kaffee lassen sich auch beim Kakao verschiedene Sorten unterscheiden: Im Handel erhältlich sind vor allem Forastero, der den Großteil der weltweiten Produktion einnimmt, des Weiterem die Sorte Trinitario und schließlich Criollo, der gemeinhin als die edelste Kakaobohne gilt.
Am besten entfaltet sich die Wirkung des Kakaos beim Verzehr roher Bohnen oder daraus gefertigter Produkte. Natürlich wird auch Schokolade aus Kakao hergestellt, doch hat diese den Nachteil, dass für die Produktion in der Regel gerösteten Bohnen verwendet werden, die längst nicht mehr so viele Nährstoffe enthalten wie die frischen.

Mengen- und Spurenelemente

Kaum eine Frucht enthält so viel Magnesium wie rohe Kakaobohnen. Dieses Element reguliert den Stoffwechsel, steigert die Leistung des Gehirns und fördert den Aufbau von Knochen und Muskeln – auch des Herzmuskels, weshalb es sich auch positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt.
Kakao enthält rund 160 mg Kalzium pro 100 g – und damit um etwa 30 Prozent mehr als Milch! Dieser hohe Gehalt an Kalzium stärkt die Knochen und Zähne und fördert zudem die Reizleitung der Nerven sowie die Kontraktion der Muskeln.
Mit rund 7 mg pro 100 g roher Bohnen enthält Kakao auch doppelt so viel Eisen wie Spinat und dreimal so viel wie Rindfleisch! Das Eisen ist für die Sauerstoffaufnahme, den Sauerstofftransport und den Energiestoffwechsel im Körper sowie für eine ganze Reihe von Funktionen in den Zellen unerlässlich.

Flavonoide und Fettsäuren

Roher Kakao enthält auch reichlich Antioxidantien – mehr sogar als etwa Blaubeeren oder grüner Tee! Hierbei handelt es sich vorwiegend um die als Flavonoide bezeichneten sekundären Pflanzenstoffe, welche die krebsfördernden freien Radikale bekämpfen und die Körperzellen vor einem vorzeitigen Altern schützen. Außerdem erweitern diese Antioxidantien die Blutgefäße und verringern den gefährlichen LDL-Cholesterinspiegel – womit sie auch den Blutdruck senken und einer Arterienverkalkung vorbeugen.
Hinzu kommt, dass Kakaobohnen reich an ungesättigten Fettsäuren sind, die wiederum einen Anstieg des „günstigen“ HDL-Cholesterins im Blut bewirken und sich dadurch ebenfalls positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken (siehe letzte Ausgabe, Seite 74).
Der hohe Anteil an Ballaststoffen in rohem Kakao hat aber auch eine verdauungsfördernde Wirkung: Gift- und Schlackenstoffe werden aus dem Darm entfernt und die Produktion von Verdauungsenzymen wird angekurbelt.

Hilfe beim Abnehmen

Die bereits erwähnten Flavonoide, die in der rohen Kakaobohne in rauen Mengen vorhanden sind, senken nicht nur den Cholesterinspiegel und den Blutdruck, sondern sollen auch die Verarbeitung von Zucker verbessern. Bei regelmäßigem Genuss von rohem Kakao wird der Zuckerstoffwechsel beschleunigt und auch die mitunter starken Schwankungen des Blutzuckerspiegels werden abgefedert.
Hinzu kommt, dass die bei Diabetikern häufigen Heißhungerattacken auf Süßes deutlich gemildert werden – ein Vorteil, den sich natürlich auch Nichtdiabetiker zu Nutzen machen können: Da Kakaobohnen einerseits das Sättigungsgefühl steigern und andererseits den Appetit zügeln, können Sie einen nicht zu unterschätzenden Beitrag leisten, wenn es um eine Gewichtsreduktion geht!

Hustenmittel und Wohlfühldroge

Kakaobohnen helfen sogar gegen Husten! Sie enthalten eine chemische Verbindung namens Theobromin, das die sensorischen Nerven des Hustenreflexes hemmt und damit auch den Hustenreiz lindert. Bei chronischem Husten soll Kakao sogar besser helfen als die in diesen Fällen gern verschriebene Substanz Codein!
Nicht zuletzt steigern bestimmte Inhaltsstoffe im Kakao die Produktion von Neurotransmittern, die wiederum für einen spürbaren Anstieg von Glückshormonen und damit für mehr Wohlbefinden sorgen. Vor allem wird die Ausschüttung des natürlichen Antidepressivums Serotonin und der körpereigenen Motivationsdroge Endorphin sowie der natürlichen Wohlfühldrogen Anandamid und Phenylethylamin stimuliert.

Bohnen und Nibs

Roher Kakao ist im Handel in vier unterschiedlichen Formen erhältlich: Supermärkte, Bioläden und natürlich das Internet bieten sowohl Bohnen und Pulver als auch sogenannte Nibs und Kakaobutter an. Hier wäre lediglich darauf zu achten, dass die Produkte nicht schon einem Röstverfahren unterzogen wurden, da damit – wie bereits erwähnt – viele Inhaltsstoffe verloren gegangen wären!
Die Bohnen können Sie geschält kaufen oder selber schälen und gleich in rohem Zustand verzehren. Eine Alternative zu den ganzen Bohnen stellen die Kakaonibs dar, das sind in kleine Stückchen zerhackte Bohnen, die Sie einfach lutschen und anschließend zerkauen oder über das Müsli sowie über diverse Süßspeisen streuen können.

Pulver und Butter

Natürlich können Sie die rohen Bohnen auch in einer Kaffeemühle oder Küchenmaschine zu Pulver mahlen oder gleich Kakaopulver kaufen, das für gewöhnlich aus kalt gepressten Bohnen hergestellt wird und das beliebte Heiß- oder Kaltgetränk ergibt, sich aber auch für allerlei Desserts eignet. Das bei der Kaltpressung vom Pulver getrennte und damit zurückbleibende Fett wird wiederum als Kakaobutter bezeichnet und eignet sich ebenfalls zur Zubereitung von Kuchen und Süßspeisen.
Grundsätzlich gilt allerdings, dass Sie es mit dem Verzehr von Kakao nicht übertreiben sollten: Als eine vernünftige Menge gilt eine Bohne bzw. ein Teelöffel Nibs oder Pulver pro Tag! Wer gar nicht genug von Kakao bekommen kann, darf diese Menge im Laufe der Zeit steigern, aber bei zwei bis drei Bohnen bzw. Teelöffeln sollte wirklich Schluss sein!

Achtung: Bitte betrachten Sie unsere Gesundheitstipps als unterstützende Maßnahmen und konsultieren Sie bei Beschwerden immer einen Arzt oder Apotheker!

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