Die in Peru und Bolivien beheimatete Maca-Pflanze gilt als Shooting-Star in der Kategorie Superfoods: Es ist schon erstaunlich, wozu die Knollen des Kressegewächses imstande sind!
Jene Lebensmittel, die angesichts ihres Nährstoffgehalts besonders gesundheitsfördernd sind, werden als Superfoods bezeichnet und eröffnen Medizinern und Ernährungswissenschaftlern ungeahnte Möglichkeiten. Zu den interessantesten dieser neuen Hoffnungsträger zählt zweifellos die aus Südamerika stammende Maca-Pflanze.
Das zur Gattung der Kressen (Lepidium) und damit zur Familie der Kreuzblütler gehörende Gewächs wird in seiner Heimat – den Anden in den Grenzregionen zwischen Peru und Bolivien – bereits seit über 2000 Jahren in Höhenlagen angebaut und sowohl als Nahrungsmittel als auch als Heilpflanze verwendet. Heute wird Maca aber auch in der chinesischen Provinz Yunnan in großem Stil kultiviert und exportiert.
Die rund 20 Zentimeter hoch wachsende krautartige Pflanze bildet kleine weiße Blüten und etwa fünf Millimeter lange Samenschoten aus. Besonders interessant sind die rund fünf bis zehn Zentimeter großen, gelblichen bis rötlichen Knollen: Sie sind es, welche die entscheidenden Wirkstoffe enthalten.
Wertvolle Energiespender
Als Nahrungsmittel werden die Wurzeln gebacken oder zur besseren Lagerung getrocknet. Die weichen, in getrocknetem Zustand bräunlichen Knollen können noch nach Jahren gekocht und zu einem süßlichen Brei verrührt werden. In unseren Breiten sind entweder ganze Wurzeln in getrockneter Form oder getrocknete und anschließend zu einem Pulver vermahlene Knollen erhältlich. Auch als Tabletten oder Kapseln werden sie im Fachhandel angeboten.
Der Nährwert von Maca-Wurzeln ist etwa mit jenem von Reis, Mais oder Weizen vergleichbar. Die Knollen bestehen zu knapp 60 % aus Kohlehydraten, zu rund 10 % aus Proteinen, zu gut 8 % aus Faserstoffen und zu knapp 2 % aus Fettsäuren. Das lässt sie zu bedeutenden Energielieferanten werden, die nicht nur satt machen, sondern dem Körper auch zu einer gesteigerten Leistungsfähigkeit verhelfen.
Außerdem haben sie einen hohen Anteil an wichtigen Aminosäuren sowie an Kalzium, Kalium, Eisen, Zink, Mangan, Magnesium und Jod, die zur Regeneration und Reproduktion von Zellen unerlässlich sind. Während Kalzium und Magnesium zur Kräftigung der Knochen und Zähne notwendig sind, hat das Jod einen positiven Einfluss auf die Schilddrüse.
Die komplexen Inhaltsstoffe stimulieren aber auch die Regeneration und die Widerstandsfähigkeit der Haut und sorgen für ein jugendliches Hautbild. Auch das Haarwachstum und die Haardicke werden verbessert, was sogar eine vorbeugende Wirkung gegen Haarausfall haben kann.
Praktische Muntermacher
Maca-Knollen enthalten nahezu alle Formen von Vitamin B, welche die Bildung roter Blutkörperchen fördern. Jede Menge Vitamin C stärkt ebenfalls das Immunsystem und schützt den Körper vor Erkältungen und anderen Infektionskrankheiten. Die antioxidativen Substanzen von Maca lindern zudem Menstruationsbeschwerden.
Zusammen mit den hormonähnlichen Substanzen Macamiden und Macaenen bewirken die Knollen eine Steigerung der physischen und psychischen Belastbarkeit. So steigern sie durch einen verstärkten Sauerstofftransport unser körperliches Leistungsvermögen, was schon Inka-Krieger zu nutzen wussten, bevor sie in die Schlacht zogen.
Durch eine Stimulation der Hormonausschüttung kurbeln Maca-Wurzeln aber auch den Stoffwechsel und damit die Fettverbrennung an. Auf diese Weise werden überschüssige Fettpölsterchen abgebaut und eine Gewichtsreduktion unterstützt.
Gleichzeitig wirken die Wurzeln chronischer Müdigkeit entgegen, fördern die Konzentration, stärken die Nerven und erleichtern es, mit Stress fertig zu werden. Das gelingt, indem ihre Inhaltsstoffe die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol herabsetzen. Zudem machen sie glücklicher, da sie die Ausschüttung von Dopamin, Serotonin und Endorphinen, also von körpereigenen Glückshormonen fördern. Wer oft übel gelaunt ist oder gar zu Depressionen neigt, fühlt sich bei regelmäßiger Einnahme von Maca-Wurzeln bald wieder besser.
Natürliches Aphrodisiakum
Für die gesundheitsfördernde Wirkung der Maca-Knolle sind neben den lebensnotwendigen Mineralien auch die sekundären Pflanzenstoffe verantwortlich, die einen regulativen Einfluss auf die Hormonausschüttung von Hypophyse, Schilddrüse und Nebennieren haben, aber auch auf die Produktion von Sexualhormonen.
Durch den Einfluss auf den Östrogenspiegel lassen sich nicht nur die für die Wechseljahre typischen Schwankungen im Hormonhaushalt und die damit einhergehenden Beschwerden verringern: Die in der Maca-Wurzel enthaltenen Glucosinolate und die spezielle Kombination aus Mineralien steigern auch das erotische Verlangen, die sexuelle Leistungsfähigkeit, die männliche Potenz und nicht zuletzt die Fruchtbarkeit. So ist es nicht weiter erstaunlich, dass Maca-Knollen in Südamerika schon seit Jahrhunderten als Aphrodisiakum und Potenzmittel ebenso geschätzt werden wie im Falle eines Kinderwunsches.
Obwohl Maca-Wurzeln im Gegensatz zu pharmazeutischen Präparaten kaum Nebenwirkungen haben, sollten Sie dennoch auf ein paar Dinge achten: Wenn Sie Östrogen in medikamentöser Form zu sich nehmen oder eine Schilddrüsenerkrankung haben, sollten Sie den Konsum von Maca vorher mit Ihrem Arzt besprechen. Dasselbe müssen Sie bei einer Funktionsstörung des Herzens, der Leber oder der Nieren sowie bei einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit tun!
Achtung: Bitte betrachten Sie unsere Gesundheitstipps als unterstützende Maßnahmen und konsultieren Sie bei Beschwerden immer einen Arzt oder Apotheker!
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