Fett ist nicht gleich Fett: Wer ungesättigte Fettsäuren bewusst einsetzt, kann damit so manche Diät unterstützen und dafür sorgen, dass die Kilos nur so purzeln!
Lange Zeit galt Fett als absolut verpönt, wenn es ums Abnehmen ging. Es hieß, Fett auf dem Teller würde direkt zu Fett auf den Hüften und nur eine fettarme Kost könnte zu einer nennenswerten Gewichtsreduktion führen. Auch, wenn sich dieses Gerücht hartnäckig hält und viele Menschen Fette bis heute für unvereinbar mit einer sinnvollen Diät halten, weiß es die Ernährungswissenschaft inzwischen besser und behauptet sogar, dass das Gegenteil der Fall ist!
Man weiß mittlerweile, dass der Körper Fette unbedingt braucht, um gesund zu bleiben, da siewichtig für den Stoffwechsel sind und zahlreiche lebensnotwendige Funktionen im Organismus erfüllen. Unter anderem sind sie für die Absorption der Vitamine A, D, E und K unverzichtbar, sodass eine massive Reduktion oder gar ein völliger Verzicht über einen längeren Zeitraum hinweg eindeutig schädlich ist!
Die Arten von Fetten
Im Grunde genommen kommt es weniger darauf an, wie viel Fett man isst, sondern welche Art von Fett! Hierzu muss man wissen, dass zwischen „schlechten“ und „guten“ Fetten unterschieden wird: Als schlecht gelten gesättigte Fettsäuren, als gut einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren.
Eigentlich enthalten alle fetten Lebensmittel sowohl gesättigte als auch ungesättigte Fettsäuren und es unterscheidet sich nur die mengenmäßige Verteilung: Während tierische Produkte in der Regel vorwiegend gesättigte Fettsäuren enthalten, überwiegen bei den pflanzlichen Nahrungsmitteln zumeist die ungesättigten Fettsäuren. Ausnahmen bilden Fisch und Huhn, die zwar tierische Produkte sind, aber dennoch reich an einfach ungesättigten Fettsäuren.
Die schlechten Fette
Die „schlechten“ gesättigten Fettsäuren verdanken ihren zweifelhaften Ruf vor allem der Tatsache, dass sie zu einem Anstieg des gefährdenden LDL-Cholesterins führen und damit das Risiko einer Arteriosklerose (Arterienverkalkung) und in weiterer Folge eines Herzinfarktes oder Schlaganfalles erhöhen.
Zu erwähnen wären an dieser Stelle auch die sogenannten Transfettsäuren, die als Nebenprodukte bei der industriellen Fetthärtung entstehen und gesundheitlich besonders ungünstige Auswirkungen auf den Organismus haben. Sie verstecken sich in Fast Food sowie in vielen industriell gefertigten Snacks, Backwaren und Fertigprodukten – und sollten so weit wie möglich vermieden werden.
Die guten Fette
Im Gegensatz dazu unterstützen einfach ungesättigte Fettsäuren, die etwa in Olivenöl, Maiskeimöl, Kürbiskernöl sowie in Avocados und Nüssen vorkommen, aber auch mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie sie beispielsweise in Rapsöl, Leinöl und Fischöl zu finden sind, den Aufbau der Zelle und die Produktion körpereigener Botenstoffe. Sie machen aber auch das Blut dünnflüssiger, senken den gefährlichen LDL-Cholesterin-Wert, beugen damit Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor – und erhöhen nicht zuletzt den Energieverbrauch!
Zu den mehrfach ungesättigten Fetten, die der Körper nicht selbst herstellen kann und die daher über die Nahrung zugeführt werden müssen, gehören auch die besonders wertvollen Omega-3-Fettsäuren, die als wahre Wunderwaffe gegen Herzinfarkt und Schlaganfall gehandelt werden, aber auch die nicht ganz so positiv wirkenden Omega-6-Fettsäuren und Omega-9-Fettsäuren.
Die ideale Auswahl
Um den natürlichen Fettbedarf des Körpers zu decken, gilt für eine normale Ernährung folgende Faustregel: 50 Prozent der aufgenommenen Fette sollten aus ungesättigten Fettsäuren bestehen, 25 Prozent aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren und die restlichen 25 Prozent dürfen gesättigte Fettsäuren ausmachen.
Im Falle einer Diät ist es hingegen sinnvoll, den Verzehr von gesättigten Fettsäuren weiter zu reduzieren und stattdessen verstärkt zu Fetten zu greifen, die vor allem ungesättigte Fettsäuren enthalten, denn diese guten Fette behindern das Abnehmen nicht, sondern helfen sogar dabei! Besonders empfehlenswert sind die folgenden zehn Lebensmittel.
Avocado
Die Avocado gilt als eine der gesündesten Früchte und findet eine große Bandbreite von Einsatzmöglichkeiten in der Küche. Ihr hoher Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren sorgt dafür, dass man trotz des hohen Fettgehalts nicht zunimmt. Außerdem stärkt die grüne Frucht das Immunsystem, verlangsamt den Alterungsprozess und verringert sogar das Risiko von Geburtsfehlern!
Chiasamen
Trotz ihres hohen Kaloriengehalts legen diese Samen nicht zu und sind obendrein ausgesprochen gesund, da sie die Verdauung fördern und schädliche Giftstoffe binden können. Neben einem besonders hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren enthalten sie auch zahlreiche lebenswichtige Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium, Magnesium, diverse Vitamine sowie sekundäre Pflanzenstoffe.
Eier
Lange Zeit als Cholesterinbomben verschrien, sind Eier tatsächlich eine hervorragende Quelle für Eiweiß, gute und gesunde Fette sowie zahlreiche weitere wichtige Nährstoffe. Wenn man bedenkt, dass ein Ei ganz schön sättigen kann, obwohl es nicht einmal 80 Kalorien hat, dann ist es ein ideales Mittel zur Vorbeugung gegen Heißhungerattacken. Das macht Eier auch zu einem der wertvollsten und effektivsten Lebensmittel, wenn es ums Abnehmen geht!
Kokosöl
Kokosöl stellt einen Grenzfall dar, da es zwar einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren hat, die aber besonders hitzestabil sind, daher nicht so rasch zu Transfetten oxidieren und somit zum Braten ideal sind. Das Öl gilt als wahre Superfood, weil es ein ausgezeichnetes Verhältnis von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren hat, leicht verdaulich ist, den Blutfettspiegel reguliert und das Risiko von Übergewicht reduziert.
Seine mittelkettigen Fette (MTCs) legen außerdem nicht zu.
Lachs
Dank seines enorm hohen Gehalts an Omega-3-Fettsäuren gilt der Lachs als eine der besten Quellen für gutes Fett. Darüber hinaus enthält der Lachs eine große Menge an hochwertigem Eiweiß, das sehr nützlich beim Abnehmen ist und diesem Fisch den Ruf eines echten Fettkillers eingetragen hat. Und damit nicht genug: Dieses Kraftpaket sorgt auch noch für ein gesundes Herz und eine tadellos funktionierende Schilddrüse!
Leinsamen
Diese eher unscheinbaren Samen gelten als echte Wunderwaffen im Kampf gegen die Pfunde, enthalten sie doch eine Vielzahl von gesunden Schlankmachern, allen voran die wichtigen Omega-3-Fettsäuren und weitere ungesättigte Fettsäuren, aber auch Ballaststoffe, den Pflanzenstoff Lignane, der als Antioxidans wirkt, sowie weitere Antioxidantien. Außerdem kann Leinsamen in der Küche vielfältig eingesetzt werden!
Olivenöl
Der Klassiker aus der mediterranen Küche ist nicht nur gut für das Herz-Kreislauf-System, sondern kann auch beim Abnehmen sehr nützlich sein. Olivenöl weist einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren auf, enthält aber auch das wertvolle Vitamin A. Wenn Sie mit Olivenöl statt mit Butter kochen, können Sie nicht nur schmackhafte Gerichte kreieren, sondern auch noch den Heißhunger bekämpfen!
Schokolade
Während Milchschokolade zum Abnehmen nicht ideal ist, gilt dunkle Schokolade als durchaus empfehlenswert: Auch, wenn sie vielleicht nicht jedermanns Sache ist, so stillt sie doch wunderbar den Heißhunger auf Süßes, ohne gleich den Erfolg einer Diät zu gefährden! Das ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass sie viele ungesättigte Fettsäuren enthält, aber auch die Vitamine A, B und E sowie Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium.
Sojaöl
Das aus der Sojabohne gewonnene Öl kann ebenfalls bedenkenlos bei einer Diät zur Anwendung kommen. Das vor allem als Salatöl, aber auch zum Braten und Backen einsetzbare Öl weist einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren auf, darunter vor allem Omega-3-Fettsäuren. Daher wird ihm auch eine positive Wirkung gegen Arterienverkalkung und in weiterer Folge gegen Schlaganfall, Herzinfarkt und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen zugeschrieben.
Walnüsse
Die Walnuss gilt als wahres Wundermittel beim Abnehmen, da sie ein wunderbarer Snack zwischendurch ist, der Hunger und Heißhunger vertreibt und dennoch nicht dick macht! Das liegt an ihrem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, die zudem Herzerkrankungen vorbeugen. Daneben enthalten Walnüsse Magnesium und Zink sowie die Vitamine B und E, die Psyche und Immunsystem stärken. Bis zu einem gewissen Grad gelten die positiven Eigenschaften auch für alle anderen Nüsse!
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